Der Kolkrabe (Corvus corax) ist der größte Rabenvogel und damit auch der größte Singvogel der Welt. Zur Zeit der einzige Portaner-Wandervogel aus Niedersachsen.
Merkmale
Der Kolkrabe ist deutlich größer als alle anderen europäischen Rabenvögel. Er ist einfarbig schwarz, vor allem die Flügeldecken glänzen metallisch. Der Kolkrabe hat einen großen, klobigen Schnabel. Vor allem im Flug auffallend ist sein keilförmiger Schwanz, der ihn von der ähnlich aussehenden Rabenkrähe schon von weitem unterscheidet. Im Flug lässt der Kolkrabe laute Rufe hören, die wie ein hohles korrk oder krock klingen. Er kann aber auch artfremde Laute und die menschliche Sprache täuschend echt nachahmen
Bestandsentwicklung
Der Kolkrabe besiedelte einst ganz Europa. Im 19. Jahrhundert wurde er dann als „Schädling“ bekämpft, in den letzten Jahrzehnten fand jedoch eine Erholung der Bestände und eine Ausweitung des Verbreitungsgebiets in Räume, in denen er zuvor ausgerottet worden war, statt. In einigen Gebieten wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen wurde er in den 1970er und 1980er Jahren wieder angesiedelt.
Lebensweise und Verhalten
Der Kolkrabe ist ein Standvogel. Während der Balz im Winter kann man Kolkraben paarweise bei akrobatischen Flugspielen beobachten. Sein rundes Nest baut er in Felswänden oder auf Bäumen, in den letzten Jahren auch zunehmend auf Hochspannungsmasten und selten an Gebäuden. Die in ständiger Gemeinschaft lebenden Paare benutzen die Nester oft mehrere Jahre lang. Die vier bis sechs Eier werden überwiegend vom Weibchen bebrütet. Nach dem Schlüpfen werden die Jungvögel im Nest von beiden Eltern mit Nahrung versorgt.
Der Kolkrabe ist ein Allesfresser. Er frisst Getreide und Sämereien aller Art, aber auch kleine Tiere wie Mäuse, „stiehlt“ Eier und Küken anderer Vögel, frisst aber auch Aas. Insbesondere nicht geschlechtsreife Raben leben oft ganzjährig von Müllkippen. Im Mittelalter war er eine typische Erscheinung an Richtstätten, woher die Bezeichnung Galgenvogel stammt.
Kolkraben gehören zu den intelligentesten Vögeln der Welt; beispielsweise zeigen sie in Experimenten die Fähigkeit, komplexe Handlungen im voraus zu planen. Beim Verstecken von Futter zeigt der Kolkrabe sowohl große Merkleistungen, als auch die Fähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen. Ein Rabe scheint zu wissen, dass ein Futterversteck nur dann sicher ist, wenn er beim Verstecken nicht beobachtet wird.
Hans Huckebein von Wilhelm Busch
http://www.literaturatlas.de/~lb26/html/hans.htm
Die Bildergeschichte Hans Huckebein, der Unglücksrabe gehört zu den bekanntesten Werken von Wilhelm Busch.
Eine herkömmliche Redensart spielt auf die Schläue des Vogels an: „Er stiehlt wie ein Rabe“. Das bekannte Kinderlied „Hoppe hoppe Reiter, wenn er fällt, dann schreit er, .....“setzt mit den Versen „....fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben“ fort, was auf das Bier als Rabennahrung zurück geht.
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31.01.2024